Der Italiener Andrea Kimi Antonelli (Prema Racing) feierte beim Saisonauftakt der ADAC Formel 4 und beim Debüt des neuen Formel-4-Rennwagens im belgischen Spa-Francorchamps einen Doppelsieg. Der 15-Jährige profitierte jeweils von seinen beiden Pole-Positions und war am Samstag nicht zu schlagen. Dahinter boten sich auf der 7,004 Kilometer langen Strecke packende Duelle um die weiteren Plätze. Rafael Camara (Prema Racing) aus Brasilien beendete beide Läufe auf Rang zwei und war damit bester Rookie. Der Österreicher Charlie Wurz, Sohn des ehemaligen Formel-1-Fahrers Alex Wurz, wurde im ersten Rennen Dritter und sein australischer Prema-Teamkollege James Wharton freute sich im zweiten Rennen über seinen ersten Podiumserfolg.

Im ersten Lauf konnte Antonelli seine Position zunächst behaupten, wurde aber wenige Kurven später bei spektakulären Windschatten-Duellen von Marcus Amand (16/FRA/US Racing) überholt. Doch der Italiener setzte nur zwei Runden später zum Konter an und konnte seine Führungsposition zurückerobern. Diese gab der Mercedes-Junior nicht mehr ab und jubelte anschliessend über den Sieg. Dahinter entwickelte sich ein Dreikampf um die restlichen Podiumsplätze. Camara behielt dabei das bessere Ende für sich und konnte sich vor seinem Teamkollegen Wurz aus Österreich durchsetzen. Conrad Laursen (16/DNK/Prema Racing) überquerte die Ziellinie als Vierter, Amand als Fünfter.

Antonelli startete den zweiten Saisonlauf bei frühlingshaften Bedingungen von 16 Grad Celsius auch von Rang eins. Der Meisterschaftsführende verteidigte zu Beginn des 30-minütigen Rennens auf der aktuellen Formel-1-Strecke seine Position und bog als Erster in die Haarnadelkurve ‚La Source‘ ein. Amand fuhr in der Anfangsphase von Platz sechs bis auf den zweiten Rang vor, kassierte aber im Rennen eine Durchfahrtsstrafe und landete letztlich auf Rang acht. Somit war der Kampf um die Podiumsplätze neu eröffnet: Camara zog zunächst an Wharton vorbei und verteidigte Rang zwei. Der 15-Jährige belohnte seine Aufholjagd von Rang acht mit einem Podiumserfolg und wurde dadurch zweitbester Pilot in der Rookie-Wertung. Kacper Sztuka (16/POL/US Racing) und Nikita Bedrin (16/ITA/PHM Racing) belegten die Plätze vier und fünf. Dem Deutschen Jonas Ried (17/PHM Racing) aus Ehingen gelang mit Rang sieben ein gelungenes Debüt in der ADAC Highspeedschule. Antonelli freute sich am Ende nicht nur über den Sieg, sondern auch über den zweifachen Gewinn der Teamwertung für Prema Racing.

Rafael Camara (Prema Racing) durfte sich am Sonntag über seinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 freuen. Nach vielen Überholmanövern setzte sich der Brasilianer am Ende eines actionreichen dritten Rennens auf dem Circuit de Spa-Francorchamps gegen Kacper Sztuka (US Racing) aus Polen und seinem dänischen Teamkollegen Conrad Laursen durch. Prema Racing fuhr damit den dritten Sieg beim Saisonauftakt auf der Formel-1-Rennstrecke in den belgischen Ardennen ein. „Ich bin überglücklich, dass ich gewinnen konnte. Das war harte Arbeit für mich, aber es hat viel Spaß gemacht. Das gesamte Wochenende lief einfach super“, sagte Camara. In den beiden Läufen am Samstag gelang dem 16-Jährigen jeweils Platz zwei.

Beim Rennen im Rahmen der 24H-Series traten 21 Fahrer aus 17 verschiedenen Nationen in ihren brandneuen 180 PS starken Formel-4-Boliden von Tatuus gegeneinander an. Pole-Setter Marcus Amand (US Racing) erwischte bei trockenen Bedingungen und 11 Grad Celsius einen guten Start. Durch eine Safety-Car-Phase in der zweiten Runde blieb das Feld vorerst eng zusammen. Der 16-jährige Franzose war beim Re-Start hellwach und verteidigte die Position an der Spitze. Dahinter fanden auf der langen Kemmel-Geraden spektakuläre Windschatten-Duelle statt, die das Klassement ordentlich durcheinanderwirbelten.

Amand hingegen konnte sich dadurch etwas von seinen Verfolgern absetzen. Camara ebnete sich währenddessen weiter seinen Weg nach vorne: Von Startplatz sieben ins Rennen gegangen, fand er sich nach sechs Umläufen auf der zweiten Position wieder. In der neunten Runde folgte auf der 7,004 Kilometer langen Strecke das entscheidende Überholmanöver und Camara sicherte sich Rang eins vor Sztuka. „Das erste Podium in der ADAC Formel 4 fühlt sich gut an. Zwar war für mich sicherlich der Sieg drin, aber Platz zwei nehme ich gerne mit“, erklärte der 16-Jährige Sztuka, der von Startplatz fünf ins Rennen ging.